Historie über Bestattungsfahrten

 

Schon in der Antike spielte der Transport eines Verstorbenen, vor allem in den höheren Klassen eine wichtige Rolle. Im alten Ägypten wurden der Leichnam mit einer Barke zu einer Totenstadt (Nekropole) transportiert. Die lagen meist außerhalb der Städte und Siedlungen und waren baulich gestaltet. Auch im griechischen Ilias-Epos gibt es erste Zeugnisse von Leichenwagen. Besonders imposant soll der Leichenwagen von Alexander dem Großen gewesen sein. Er hatte ein ca. 6x4m großes goldenes Gewölbe, welches mit Edelsteinen verziert gewesen sein soll. Es handelte sich um einen Kastenwagen mit zwei Achsen und vier Rädern, mit vegoldenten Speichen und Felgen. Der Wagen wurde von 32 Tieren gezogen.

 

Im Mittelalter setzte man vorwiegend Holzwagen ein, die an eine Egge erinnerten. Daher leitet sich auch den englische Begriffe für Leichenwagen "hearse" ab - vom Französischen "herse" = Egge". Der Sarg wurde auf ein Gestell gesetzt und mit Tüchern, Blumen, Trauersprüchen und Kerzen geschmückt.

 

Später wurden die eggen-ähnlichen Gefährte dann durch Holzkarren ersetzt, die mit Kegelzapfen an den Ecken versehen waren. Der Wagen konnte nun noch üppiger geschmückt werden und hier konnten sogar Lichter angebracht werden. Beim Tod bedeutende Persönlichkeiten ging man mehr und mehr dazu über, das Gefährt mit pagodenförmigen Aufbau weiter zu entwickeln. Der Schmuck wurde noch üppiger und je reicher der Verstorbene war, desto prunkvoller war der Wagen.

 

Ab ca. dem 17. Jahrhundert setzte man vermehrt richtige Bestattungskutschen ein. Man unterschied dabei nach der Klasse des Verstorbenen. Die Särge ärmerer Verstorbener wurden weiterhin auf einfacheren Holzwagen transportiert (Kutsche 3. Klasse). Im Bürgertum verwendete man so genannte Säulenwagen - offene oder geschlossene Wagen, die mit aufwendig verzierten Säulen an den Ecken versehen waren (Kutsche 2. Klasse). Im gehobenen Bürgertum und im Adel wurden aufwendig gestaltete Glswagen eingesetzt (Kutsche 1. Klasse). Diese konnten mit zwei oder auch mehr Pferden bespannt werden. Unser Bestattungswagen ist ein original Glaswagen aus dem Jahre 1880. Er wurde liebevoll restauriert und kann mit zwei oder vier Pferden bespannt werden. Aufwendige Details runden das elegante Bild ab. Eine Bestattungskutsche ist das ideale Gefährt für einen besonders würdevollen Abschied, nicht nur für Pferdeliebhaber und Prominente.

 

Bis Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gehörte das letzte Geleit in der Bestattungskutsche zum Muss in gehobenen Kreisen.

 

Doch in der Neuzeit werden fast nur noch spezielle PKW als Leichenwagen eingesetzt, so dass das Bild der Bestattungskutsche fast aus dem Alltag verschwunden ist. Erfreulich ist daher, dass man sich in der jüngsten Zeit zunehmend auf alte Traditionen besinnt und die wunderschönen Bestattungskutschen doch vermehrt wieder zu sehen sind.

 

Sie haben Fragen zu unserer historischen Bestattungskutsche? Rufen Sie uns einfach an unter 0151 146 45744.

 

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